Nicole, Jahrgang 1970,
CAD-Konstrukteurin*

„Ich bin in einer Kleinstadt in Brandenburg aufgewachsen, nahe der polnischen Grenze. Was soll ich sagen, diese Gegend war auch zu DDR-Zeiten immer schon ziemlich im Abseits. Meine Eltern waren im Kombinat „VEB Schwarze Pumpe“ beschäftigt, bei uns zuhause gab es eh nur die Braunkohle, also habe auch ich im Kombinat angefangen, auch wenn ich lieber Bauzeichnerin geworden wäre – ich war gut in Mathe und hab mich immer schon für Architektur interessiert. Und mein Traum damals war, Architektur zu studieren, aber das war ja überhaupt nicht möglich.

Aber so ganz habe ich nicht lockergelassen und nach der Wende noch mal die Schulbank gedrückt, umgeschult, abends trotz Kinderzeiten gebüffelt und eine längere Arbeitslosigkeit überbrückt. Mein Mann, das muss ich schon sagen, hat voll mitgezogen und war mir immer eine emotionale Stütze, sonst hätte ich sicherlich die ganzen Unsicherheiten nicht so gut überstanden.

Heute arbeite ich als CAD-Konstrukteurin im Maschinenbau, bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden und weiß, dass ich genau an der richtigen Stelle sitze.

Denn am Ende haben genau die Dinge, die ich immer als schwierig erlebt habe, in mir die besonderen Fähigkeiten hervorgebracht, auf die ich langfristig bauen konnte: Disziplin, Fleiß und Flexibilität. Für mich schließt sich da der Kreis.

Heute kann ich fast immer auf meine Stärken zurückgreifen, wenn es mir mal den Boden unter den Füßen wegzuziehen droht. Ich bin eine echte Lebenskünstlerin. Dass ich meine Lebensgeschichte heute so wahrnehmen und auch wertschätzen kann, sehe ich als Ergebnis meiner Aufarbeitung im Rahmen von OSTZIGARTIG ®.“

* Wir danken unseren Klienten für die Freigabe ihrer persönlichen Geschichte. Namen und Bilder wurden zum Schutz ihrer Identität verändert.